Die Häuser
Für alle Stadtrandsiedlungen wurden 1931/1932 Vorgaben für den Entwurf der Häuser festgelegt: freistehende Einzel- oder Doppelhäuser mit einem Steildach. Die Häuser sollten einen bescheidenen Neuanfang der Siedler ermöglichen, aber auch nur einen schon für damalige Verhältnisse geringen Standard bieten; es sollte so einfach und kostengünstig wie möglich gebaut werden.
Die Form der Häuser wurde Landarbeiterhäusern nachempfunden. In der Siedlung II sind die Doppelhäuser rechteckig. Die Haushälften haben entweder die Maße 7,86m x 8,20m (Grundfläche 65m²) oder 6,90m x 8,20m (Grundfläche 56m²). Die Häuser der Siedlung Marienfelde III haben eine T-Form und eine Grundfläche von 67 m².
Jedes Haus hatte eine Wohnküche, einen Schlafraum und einen Kellerraum, in Marienfelde III gab es einen weiteren Schlafraum. Stall und Toilette waren Bestandteil des Hauses, die Toiletten waren wie der Stall nur von außen erreichbar; ein Wohnzimmer war nicht vorgesehen. Badezimmer und Abwasser waren ebenfalls nicht vorhanden.
Die Häuser waren weiß verputzt und hatten einfache Festläden aus Holz. Im Dachgeschoss war Platz für 2 Dachkammern, die aber nur teilweise vorhanden waren.
Zu jedem Haus gehört ein Garten zwischen 800und 1200 m². Dieser Garten wurde praktisch vollständig mit Obst und Gemüse bestellt.
So mussten Familien aus 4-6 Personen ihre Tage sehr beengt in ein oder zwei Schlafräumen und einer Wohnküche verbringen. Auch wenn uns diese Wohnverhältnisse heute kaum noch vorstellbar sind: Für viele Siedler war es ein Fortschritt gegenüber den überfüllten, lichtlosen städtischen Hinterhauswohnungen, besonders, da sie hier nun einen Garten zur Verfügung hatten.
Grundriss eines Doppelhauses in Marienfelde II (kleinerTyp)